Mit Steve House auf den Glockner
So, nun steht es also tatsächlich fest: Das Datum für die geplante Tour mit Steve House auf den Großglockner, meinen lange ersehnten Wunschberg.
Wie wird es wohl werden, mit einem so begnadeten Bergsteiger am Berg unterwegs zu sein? Kommt man da überhaupt mit? Kann sich ein solcher Top-Athlet überhaupt vorstellen, wie langsam ein Laie am Berg unterwegs sein kann? Um es auf einen Nenner zu bringen, die Vorfreude ist riesig und der Respekt auch: Vor Steve, dem Berg, der Höhe, der Tour und auch ein bisschen vor der eigenen Courage.
Treffpunkt Stüdlhütte
Wir treffen uns nachmittags auf der Stüdlhütte. Der Tag beginnt erfreulich, denn die Wetterprognosen für die nächsten Tage sehen toll aus – Sonne, nichts als Sonne und warm soll es auch werden. Na, fängt doch gut an!
Auf der Stüdlhütte angekommen verbreitet sich das Gerücht schnell, dass Steve da ist und mein Tischnachbar fragt ganz schüchtern „Ist er das?“ Ja, ich kann es bestätigen, er ist es. Direkt im Anschluss muss ich dann immer noch erklären, warum man ihn denn hier auf diesem „Hügel“ trifft und nicht an einem der 8.000er.
Nachdem wir unser Lager bezogen haben, wartet schon ein wirklich leckeres Abendesse auf uns und ich genieße die Gespräche, mit Steve, unseren Tischnachbarn und die immer entspannte Atmosphäre auf den Hütten. Kurz besprechen wir noch die Route des nächsten Tages, wann wir aufbrechen wollen und dann beginnt auch schon die Hüttenruhe.
Zum Glück: Verspäteter Start am Gipfeltag
Durch einen „glücklichen Zufall“ starten wir am nächsten Morgen erst gegen 6 Uhr, eine halbe Stunde später, als geplant. Alle anderen sind schon unterwegs und so sind wir zu Beginn der Tour allein am Berg unterwegs. Der Sonnenaufgang ist ein Traum, eine fast mystische Stille liegt über dem Berg. Ich stelle fest, dass wir beide keine wirklichen Morgenmenschen sind und genieße die Ruhe während der kurzen Wanderung zum Gletscher. Kurz vor dem Eis ziehen wir die Steigeisen an, die Sonne blitzt bereits um die Ecke und das Eis ist wirklich großartig – besser könnten die Bedingungen gar nicht sein!
"Klettersteig" zur Adlerruhe
Am Ende des Gletschers beginnt die erste kleine Felspassage zur Adlerruhe. Einige Abschnitte sind mit einem Stahlseil versichert. Verständlich auf der einen Seite, wenn man bedenkt, wie viele Menschen jährlich den Großglockner besteigen – und wie viel immer noch passiert. Schade auf der anderen Seite, denn sehr schnell ist man hier bei der Frage angelangt, ob diese „Hilfestellungen“ denn wirklich sein müssen. Steve und ich sind uns einig, dass wir den Berg „puristisch“ und ohne Metall bevorzugen und philosophieren noch ein bisschen über die „Bohrhaken-Thematik“.
Der Blick von der Adlerruhe über die Pasterze, den Gletscher auf der anderen Seite des Berges ist beeindruckend und wir machen eine kurze Verschnaufpause, um etwas zu essen. Auch hier ist Steve „light and fast“ unterwegs. Ich kannte die Beschreibung der Energie-Gels, die alle wichtigen Stoffe liefern und natürlich unglaublich wenig Gewicht haben, bereits aus seinem Buch. Etwas skeptisch beiße ich dann aber doch mit Genuss in meinen Schoko-Müsliriegel.
Über das Eisleitl auf den Gipfel
Nach einer weiteren kurzen Gletscherpassage geht es nun zum Eisleitl, einer Art „Flaschenhals“ zum Kleinglockner. Inzwischen ist recht viel Betrieb am Berg und Steve schlägt kurzerhand vor, die anderen linkerhand zu überholen. Da wir die Steigeisen noch einmal benötigen, lassen wir sie beim Klettern gleich an. Ein Novum für mich – klettern in Steigeisen? Wie funktioniert das denn? Einfach genial, wenn man hier ein paar technische Tricks vom Profi lernen kann. Denn wie bei allem – gewusst wie – ist es eigentlich ganz einfach und macht richtig Spaß!
Die letzte Passage wird geklettert und ich genieße die luftigen Ausblicke, die Höhe, die Sonne und die Gespräche mit Steve. Die letzten Meter zum Gipfel darf ich sogar „führen“ - eine wirklich tolle Geste von Steve - und fühle mich dabei natürlich „ganz groß“. Auch hier haben wir Glück und sind eine Weile am Gipfel allein, genießen die Ausblicke bis zum Venediger und in die Dolomiten. Ich kann es gar nicht fassen, dass ich nun endlich dort oben stehe. Steve muss über meine pure Gipfelfreude grinsen, und nach einem weiteren Energiegel und Müsliriegel, machen wir uns auf den Rückweg.
Genialer Tag am Berg
Es war für mich ein ganz beeindruckender Tag am Berg. Die Tour an sich ist großartig und unglaublich abwechslungsreich. Und Steve ist nicht nur ein begnadeter Bergsteiger sondern auch ein exzellenter, sehr geduldiger Bergführer, der das Können seiner „Berglaien“ wunderbar einschätzen kann.
Auch an dieser Stelle noch einmal: Thanks Steve, for this absolutely perfect day in the mountains!
Und wenn Sie schon ein bisschen bergerfahren sind, können wir nur sagen: Nachahmen wird unbedingt empfohlen!
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