Stefan Wierer



Jahrgang: 1965

Bergführer seit: 1989

Warum bist du Bergführer geworden?

In die Ausbildung bin ich eingetreten, weil ich zu der Zeit als „junger Wilder“ einige Unfälle hatte, die Böse hätten enden können und ich für mich mehr Sicherheit wollte. Sehr schnell fasste ich jedoch im Beruf \"Bergführer\" Fuß und ich spürte, wie schön es ist, mit unterschiedlichen Menschen am Berg zu sein und auch von ihnen zu lernen.

Was war für dich ein ganz besonderer Moment am Berg?

Große Momente am Berg waren immer geprägt durch die Freude über das Erreichte. Mein erster großer Moment war, als ich die Tränen in den Augen des 65- jährigen Kalser Volksschuldirektors am Gipfel des Mont Blanc sah und sie alles widerspiegelten, was am Berg berührt, sein persönliches Ziel geschafft zu haben, wenn kleine oder große Lebensträume in Erfüllung gehen. Das war auch später mit dem deutschen Altbundespräsidenten Herrn Köhler am Großvenediger so und auch mit meinem Bruder an der Ama Dablam.

Was glaubst du, welche besonderen Erfahrungen können Kunden mit einem Bergführer sammeln?

Als mein Sohn in der Schule gefragt wurde, was sein Vater für einen Beruf hätte, antwortete er voll Stolz, sein Vater sei Bergführer, keiner seiner Mitschüler wusste, was ein Bergführer macht, aber dass es was Besonderes ist, begriff jeder, er hatte einen Bergführer als Vater, das reichte. In unserer hektischen Welt Menschen zu treffen, die scheinbar von allen zivilisierten Zwängen befreit sind, ist für viele eine besondere Erfahrung.

Was machst du privat, wenn du nicht als Bergführer arbeitest?

Gott sei Dank sind die Berge auch mein Hobby geblieben, ich gehe dann gerne für mich oder mit Freunden in die Berge. Ansonsten versuche ich wie jeder andere auch, bei meiner kleinen Landwirtschaft weiter zu kommen und für meine Familie da zu sein.

Wo habt ihr schon überall alpine Erfahrungen gesammelt?

Als in der Mitte des Zillertals geborener, versuchten wir uns im steilen Fels im Rofangebirge und für alles, was Eis und kombiniertes Gelände betraf, waren die Zillertaler Alpen verantwortlich. Später führte mich die Bergleidenschaft zuerst in die meisten Gebiete des Alpenbogens und dann 1989 nach Peru zum Alpamayo und von 2002 bis 2010 immer wieder nach Nepal, wo ich erfolgreich den Island Peak, Lobuche Peak und die Ama Dablam besteigen konnte.

Was sind eure Lieblingsgebiete in den Alpen?

Da ich in den letzten Jahren ziemlich viel herum gekommen bin, schätze ich unsere Zillertaler Alpen schon sehr, sie sind eine großartige Gebirgskette mit unwahrscheinlich vielen Möglichkeiten, gerne halte ich mich jedoch auch am Großglockner, Zermatt- Chamonix, oder in den Dolomiten an der Candini Gruppe auf.

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